Titel: Koba - Robert Littell - Buch
Zusammenfassung :
In seinem zwanzigsten Roman stellt Robert Littell erstmals ein Kind als Held und Erzähler zugleich dar. Der junge Léon ist intellektuell frühreif und zugleich entwaffnend offen; seine Begegnungen mit einem gebieterischen alten Mann, dessen Identität er nicht kennt, werden für beide überraschend und lehrreich sein. Das Haus am Ufer ist ein riesiges Gebäude in Moskau, in dem Beamte, sowjetische Apparatschiks und der junge Léon Rozental leben.
Nach dem Tod seines Vaters, eines Atomphysikers, bei einem Laborunfall und der Verhaftung seiner Mutter während Stalins Säuberung jüdischer Ärzte verstecken sich Leon und andere Kinder vor dem NKWD in den Geheimräumen des Gebäudes. Bei einer unterirdischen Expedition entdeckt er einen Gang, der zu einem riesigen, verlassenen Ballsaal führt. Dort trifft er Koba, einen unfreundlichen alten Mann, dessen Wohnung von mehreren schachspielenden Wachen bewacht wird.
Koba ist ein hochrangiger sowjetischer Offizier, wichtiger, als Leon es sich vorstellen kann, und er verfügt über beunruhigende Kenntnisse über die Gedanken und Machenschaften des Genossen Stalin … In diesen Gesprächen zwischen einem naiven Jungen und einem paranoiden Tyrannen zeichnet Robert Littell ein zweideutiges Porträt des sowjetischen Diktators, das seine menschliche Seite zeigt und gleichzeitig eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid, das er dem russischen Volk jahrzehntelang zugefügt hat.
Der Charme und die Spontaneität des jungen Léon machen ihn zu einer unwiderstehlichen Figur – die an Holden Caulfield erinnert, mit dem er sich zugibt, sich zu identifizieren –, die jedoch im Spinnennetz der Geschichte gefangen ist, die diese rätselhafte Figur gesponnen hat.